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Alumni Award 2013

26.06.2013

Alumni Award 2013

Die Preisträger sind:

Amerikanische Kulturgeschichte 2013

Jonas Benedikt Andersen, „Die Democratic-Republican Societies. Eine Untersuchung zur Radikalität und transnationalen Verflechtungen der Amerikanischen Revolution“

Die Jury sagt:

Diese Ausführungen haben gezeigt, dass die 1790er Jahre als Abschnitt einer langfristig als Prozeß verstandenen Amerikanischen Revolution, von Radikalität und transnationaler Verflechtung geprägt waren. Diese drückt sich in erster Linie durch den tiefgreifenden Wandel von Gesellschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft aus, der im 18. Jahrhundert angestoßen wurde, und führte zu heftigen Auseinandersetzungen um die Zukunft des Landes. Die Democratic-Republican Societies waren zugleich Ausdruck und antreibender Teil dieser Transformation.

Dies zu zeigen gelingt Herrn Andersen tatsächlich und zwar mit einer sehr gut lesbaren, intellektuellen Arbeit, die klug gemacht ist. Dabei handelt es sich um eine dezidiert historische Arbeit, die auf die Bedeutung verschiedener neuerer Entwicklungen in der Geschichtswissenschaft für die eigene Fragestellung eingeht – so etwa die Globalgeschichte mit Jürgen Osterhammel als Vertreter oder auf die Geschichte Nordamerikas als atlantischer Geschichte a la Hermann Wellenreuther.

Dass das umfangreiche Quellenmaterial zu den Democratic Societies bereits im Jahr 1976 von Philip Foner herausgegeben wurde, bedeutete nur eine Arbeitserleichterung für den Autor. Die Auswertung mußte er in Ergänzung des Materials durch zeitgenössische Zeitungen doch noch selber leisten.

Neben einer klassischen Analyse der Amerikanischen Revolution werden im Hauptteil der Arbeit Grundlagen und Ursprünge, sowie Wesen und Zusammensetzung der Clubs dargestellt. Veränderungen von Sprache und Symbolen als Faktoren politischer Kultur und wichtige Bemerkungen zur gesellschaftlichen Zusammensetzung kommen nicht zu kurz.

Die im Untertitel benannten Themen Radikalität und transnationale Verflechtung finden in der kompakten Arbeit dann eine etwas verkürzte Aufmerksamkeit.

Insgesamt eine schöne Arbeit.

Amerikanische Literaturgeschichte 2013:

Felix Fuchs, “’The Intent to be Lost’: Death and Narration in Contemporary American Literature”

Die Jury sagt:

Felix Fuchs stellt sich in seiner Abschlussarbeit mit einem anspruchsvollen Thema einer argumentativen Herausforderung, die er in jeder Hinsicht meistert.

Er liefert in seiner Untersuchung zunächst einen souverän abgefassten und äußerst umfassenden Überblick über das prominente Thema des Todes als grundlegendes strukturelles Element des Erzählens. Er zeigt dabei fundiertes Wissen poststrukturalistischer Theoriediskurse, welche er geschickt im Sinne seines Themas nutzbar macht, indem er sich auf eine – wenn auch – vorsichtige Kategorisierung einlässt: Hier vereinfacht wiedergegeben als: ein Anschreiben gegen den Tod, ein Hinschreiben auf den Tod und eine Beschreibung des festgehaltenen Bildes einer zukünftigen Katastrophe im Sinne eines Mysterium Tremendum.

Elegant zeichnet der Verfasser diese Strategien des “writing towards death & against death“ sowie des mysterium tremendum in den Texten von Michel Foucault, Jacques Derrida und insbesondere des späten Roland Barthes nach und verfolgt die Entwicklung des Diskurses auch in zeitgenössischen Texten von Seán Burke, Jane Gallop und Ross Chambers.

Ebenso treffsicher analysiert der Autor im Anschluss die Strategien des Todes als strukturelles narratives Element im erzählerischen Spätwerk von William Gaddis, Vladimir Nabokov und Don DeLillo. Insbesondere im Hinblick auf Gaddis‘ Agapé Agape gelingt ihm dabei eine zupackende und eingehende Interpretation.

Die auch formal makellose Arbeit von Felix Fuchs ist in sehr gut lesbarem, flüssigen Englisch verfasst, seine Sprache ist angemessen und wissenschaftlich klar, ohne in einen Jargon zu verfallen. Auch die Argumentation ist durchweg selbstsicher und auf ebenso hohem wissenschaftlichem Niveau.

Im Hinblick auf sein Thema schließt der Preisträger zusammenfassend: “… death and narration do interact in various ways and the possibilities of further examinations are promising.“ In diesem Sinne ist dem Autor die Gelegenheit zu wünschen, diese vielversprechenden Möglichkeiten für weiterführende Studien auch wahrnehmen zu können.

Nominees Amerikanische Literaturgeschichte 2013:

  • Fuchs, Felix. “The Intent to be Lost“: Death and Narration in Contemporary American Literature.

Nominees Amerikanische Kulturgeschichte 2013:

  • Anderson, Jonas Benedikt. Die Democratic-Republican Societies: Eine Untersuchung zur Radikalität und transnationalen Verflechtung der Amerikanischen Revolution.
  • Liebl, Martin. “Sports-Based God Sellers”: Evangelikale sports ministries in den USA aus der Perspektive der religious economies.
  • Märkl, Simon. „Atomic Power: Kulturgeschichte der Kernkraft in den USA“
  • Paukner, Martin. Picturing Faith: Das mormonische Kino in den USA.
  • Prummer, Lena. From Germany to Gotham: Constructing German-American Identity in New York City, 1945 – 2012.