Alumni Award 2011
31.01.2011
In der Amerikanischen Kulturgeschichte geht der Alumni Award 2011 an:
Sandra Krais: „Bürgerliche Vorstellungen von Sterben und Jenseits im viktorianischen Zeitalter der USA (1830 – 1880)“
Die Jury urteilte über Sandra Krais’ Magisterarbeit: „Ihr gelingt es, in ihrer Arbeit ein spannendes und interessantes Thema im Rahmen einer kulturwissenschaftlichen Herangehensweise über bereits bestehende Fragestellungen hinaus entscheidend zu erweitern. In ihrer Verwendung vielfältiger Primärquellen wie etwa auch Lyrik aus der von ihr untersuchten Epoche versteht es die Autorin, ihren Untersuchungsgegenstand frisch und präzise zu beleuchten, und die in der Sekundärliteratur repräsentierten Vorstellungen im Hinblick auf vielfältige Topoi zu ergänzen. Sie legt eine gut recherchierte und sehr lesbare, weil rund formulierte, Arbeit vor, die mit klarer Struktur und Konzeption überzeugt.“
In der Amerikanischen Literaturgeschichte geht der Alumni Award 2011 an:
Jan Bender: "Medialität in Don DeLillos Underworld."
Die Jury urteilte über Jan Benders Magisterarbeit: „Er unternimmt in seiner Arbeit eine eingehende, spannende und sehr umfassende Untersuchung der Funktionsweisen des Medialen in Don DeLillos umfangreichstem Roman. Dem Verfasser gelingt es dabei, DeLillos dichten und komplexen Text im Hinblick auf den ebenso weit reichend wie sicher definierten Medienbegriff, nicht nur souverän zu durchdringen, sondern darüber hinaus auch die Bedeutung der Medien für die narrative Struktur des Romans aufzuzeigen. Durch das Prisma des Medialen betrachtet, schlüsselt Bender gewissermaßen nebenbei die zentrale und vielschichtige (gegen-)historisch, (meta-)fiktionale Dimension des Romans im Hinblick auf den Kalten Krieg auf und verknüpft diese geschickt mit seinem Kernthema. Die materialreiche und gut recherchierte Arbeit folgt dabei im Sinne eines zeitgemäßen close readings eng dem Primärtext, sie ist flüssig und gut lesbar geschrieben.“
Außerdem verlieh die Jury Andreas Pöschl eine Honorary Mention für seine Arbeit "Kunst als Spiel: Die Autonomie der ästhetischen Erfahrung in Kants Theorie des Schönen."
Andreas Pöschls äußerst souveräne und selbstsichere Arbeit geht im Hinblick auf ihr wissenschaftliches Niveau weit über das Maß einer Magisterarbeit hinaus. Neben einer sehr überzeugenden Nachzeichnung und (Re)Kontextualisierung der Sekundärliteratur zu Kants Kritik der Urteilskraft unternimmt der Verfasser nicht weniger als eine Verteidigung Kants gegen dessen ahistorische Interpretation durch die Dekonstruktion. Dabei gelingt ihm auch eine schlüssige und detaillierte Herausarbeitung der Kantschen Positionen und Aporien. Lediglich im Ausbleiben einer konkreten Einlassung auf das im Titel vorgeschlagenen Spiel lässt sich eine thematische Verkürzung sehen. Hier könnte der Autor das hohe Reflexionsniveau seiner Arbeit exemplarisch – wenn auch mit entsprechendem Wagnis – ausprobieren. Somit liest sich diese hervorragende Arbeit wie der Auftakt zu einem größeren Vorhaben, zu dessen Umsetzung wir den Autor an dieser Stelle ermutigen möchten.
Nominierte für den Alumni Award 2011
In der Kulturgeschichte:
- Markus Huber, "Vorwärts in die Vergangenheit - John Zerzan und der Anarcho-Primitivismus in den USA"
- Michèle Kiermeier, "The Ecological Sublime: Nordamerikanische Dokumentarfotographie von den Topographics bis in die Gegenwart"
- Sandra Krais, "Bürgerliche Vorstellungen von Sterben und Jenseits im Viktorianischen Zeitalter der USA (1830-1880)"
- Joshua Worger, "Violation of the Monroe Doctrine: U.S. Foreign Relations and the French Intervention in Mexiko. A Cultural-Historical Analysis of Power Politics in the Age of Napoleon III"
In der Literaturgeschichte
- Jan Bender, "Medialität in Don DeLillos Underworld"
- Andreas Pöschl, "Kunst als Spiel: Die Autonomie der ästhetischen Erfahrung in Kants Theorie des Schönen"
